Unsere Chronik

Ein Foto aus dem Jahr 1929 belegt, dass Fastnacht in Besch schon eine sehr lange Tradition hat. Unterbrochen durch die Kriegsjahre, ging es dann in den 50er Jahren wieder so richtig los. Neben den vielen Maskenbällen in den Sälen Holbach, Kesten u. Etringer wurden auch große Fastnachtsumzüge veranstaltet. Von Ende der 50er Jahre bis Ende der 60er Jahre pausierten die Bescher Bürger dann zwar mit den Umzügen, aber „Fursend“ wurde immer in irgendeiner Form gefeiert. Erst im Jahr 1968 wurde dann wieder ein Umzug durchgeführt. 

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Gründungssession 1968/69

Durch diese neu erwachte karnevalistische Begeisterung trafen sich Hildemarie Thome, Reinhold Brittnacher, Klaus Hees, Reinhold Felten, Walter Zehren, Werner Zeimet, Günter Hansen, Leo Engeldinger, Leo Reinardt, Helmut Reinardt, Hermann Kirch, Arthur Maas, H.G. Thommes, Paul Rock u. Klaus Koch am 17.11.1968 im Gasthaus Paul zur Planung weiterer Aktionen. Am 20.12.1968 beschloss man dann das Wagnis, im Saal Holbach zum ersten Mal eine Kappensitzung abzuhalten.

Diese Veranstaltung vom 19.01.1969 wurde von der Bescher Jugend und begeisterten Karnevalisten durchgeführt und vom Carnevalsverein Mettlach unterstützt, welcher mit seinem Prinzenpaar und Büttel teilnahm. Unterstützung fand die erste Bescher Sitzung ebenso durch alte Karnevalshasen wie Herrn Adam Hassemer und Herrn Essler, welche damals beim Zollamt Perl und Apach arbeiteten, sowie von Herrn Gerhard Hein. Zwar gab es damals noch keinen Elferrat, aber Johann Pesy führte souverän durchs Programm, so dass die Premieren-Sitzung in Besch bei der Bevölkerung großen Anklang fand.

Der Umzug 1969 wurde ebenso als großes Ereignis geplant, weshalb man alle Bescher zur Mithilfe aufrief und zur Finanzierung sogar eine Sammlung im ganzen Ort durchführte. Eine Prinzengarde wurde gegründet und unter der Leitung von Inge Altmeyer wurde vom Kindergarten Besch eine Kindergarde zusammengestellt. Der Umzug umfasste schließlich 14 Festwagen und mehrere Fußgruppen. Erwähnenswert sind die Wagen der Feuerwehr „Goldesel“, von Helmut Reinardt „Krunnenmecken“ und Metzger Hees „Bescher Geschichten“.

Durch den Erfolg dieser Fastnachtsaktivitäten ermutigt, traf man sich schließlich am 09.03.1969 im Saal Kesten zur Gründung eines Karnevalsvereins. 36 Gründungsmitglieder wählten den ersten Vorstand:

Erster Vorsitzender: Hermann Kirch                           
Zweiter Vorsitzender: Herrmann Hubert

Erster Kassierer: Paul Rock
Zweiter Kassierer: Ludwig Soumann

Erster Schriftführer: Günter Hansen
Zweiter Schriftführer: Reinhold Brittnacher

Erster Gerätewart: Günther Thommes
Zweiter Gerätewart Rudi Probst

Erster Organisator: Walter Zehren
Zweiter Organisator: Richard Queck

Erster Beisitzer: Klaus Leuck
Zweiter Beisitzer: Leo Engeldinger

Der bisher geführte Name CCB (Carneval Club Besch), wurde in BCC (Bescher Carneval Club) umbenannt und als Vereinsfarben wurden die Farben Rot und Weiß gewählt.

Der neue Verein nahm mit noch leeren Kassen nach und nach seine Arbeit auf: Um die kommende Session zu finanzieren wurde im Sommer 1969 ein Waldfest veranstaltet, wofür eigens im Wald mit Unterstützung der Fa. Hippert und der VSE ein Tanzboden aus Strommasten und Schaltafeln gebaut wurde. Das Waldfest wird bis heute jedes Jahr nach alter Tradition durchgeführt und auch heute dient der Erlös zur teilweisen Finanzierung der Aktivitäten während der karnevalistischen Session.

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In der kommenden Session (69/70) des BCC gab es eine Kappensitzung, ein Lumpenball und einen Umzug. Herrmann Hubert und Gerhard Hein erwiesen sich in dieser Anfangszeit als wertvolle Stützen für den noch jungen Verein, da sie in ihren Heimatgemeinden bereits Erfahrungen mit karnevalistischen Darbietungen gesammelt hatten. Mit ihrer Hilfe wurden Büttenredner ausgewählt und der Elferrat zusammengestellt. Sehnlichst erwartet war es dann im Februar 1970 soweit. In die festlich geschmückte Narrhalla im Saal Holbach zog zu den Klängen der Tanzkapelle „Top Secret“ (unter der Leitung von Hans-Peter Engeldinger) zum ersten mal der „Bescher Carneval Club“ ein.

Elferrat: Nik. Braun, Math. Zehren, Joh. Esch, Erwin Felten, Osw. Reinardt, Alois Olk, R. Hippert, Math. Theobald, Leo Reinardt, Theo Weber und  Johann Pesy als Elferratspräsident

Büttenredner: Rainer Kirsch, Gerhard Hein, Ferdinand Esch, Hubert Herrmann u. Toni Schäfer

Büttel: Ludwig Soumann

Der Umzug am Fastnachtssonntag 1970 wurde erstmals in der Schladt aufgestellt. In besonderer Erinnerung blieben die Wagen „Märchenwald“ (Helmut Reinardt), „Unsere Mutter HDSL“ (Herrmann Hubert), „De letschte Schmatt“ (Erwin Bücher / Klaus Willkomm) und „Die Lokomotive“ (Günther Thommes).

Zum Waldfest wurde von Adolf Gehres ein neuer Holztanzboden gezimmert.

Es sprach sich schnell herum, dass die Bescher es verstanden Fastnacht zu feiern, und so gewann der BCC von Jahr zu Jahr an seiner Mitgliederzahl.

In den folgenden Jahren wies dann der Weg des BCC steil nach oben. Außer Kappensitzungen und Umzügen veranstaltete der Verein Maskenbälle, Waldfeste, Mitgliederfeste, Oktoberfeste etc. Nach einigen Jahren gab es dann sogar schon zwei Kappensitzungen pro Session; eine „Eröffnungssitzung“ im November und eine Galakappensitzung im Februar. Im Laufe der Jahre sind die Maskenbälle und die Eröffnungssitzungen zwar weggefallen, heute wird dafür im November eine Inthronisierungsfeier veranstaltet und in der Fastnachtszeit gibt es neben den beiden Kappensitzungen eine Kinderkappensitzung, eine Rathauserstürmung und den traditionellen Umzug am Fastnachtssonntag. Weiterhin engagiert sich der BCC bei Veranstaltungen des Verbands Saarländischer Karnevalsvereie (VSK) mit der Teilnahme an Regionalkappensitzungen, der VSK-Narrenschau (Fernsehsitzung) und Prinzenempfängen sowie Treffen der Kinderprinzenpaare. Nicht zuletzt hierdurch konnten gute Kontakte zu anderen Karnevalsvereinen der Region geknüpft werden, mit welchen den BCC inzwischen wahre Freundschaft verbindet, was einen regen Austausch (auch bzgl. Akteuren) ermöglicht.

Die Mitgliederzahl wuchs im Laufe der Jahre ständig an und jährlich stehen heute ca. 130 Akteure bei den Sitzungen auf der Bühne, um den Besuchern ein paar amüsante Stunden zu bereiten; hierzu zählen auch die 5 Garden mit insgesamt über 60 begeisterten Kindern und Jugendlichen. Bis heute ist der Verein fester Bestandteil des Bescher Dorfgeschehens und ist von diesem nicht mehr wegzudenken. 

Heute blicken wir mit Stolz auf unseren Verein mit der Hoffnung, dass es weiter aufwärts geht. Besch ist und soll auch in Zukunft Hochburg der Fastnacht an der Obermosel bleiben.